Es ist äusserst bedauerlich, dass Markus Melzl den Inhalt der Volksinitiative «Schutz vor Sexualisierung in Kinder- garten und Primarschule» nicht richtig gelesen hat und damit den Eindruck vermittelt, die Initiative verbiete die Sexualaufldärung vor dem 9. Schuljahr («Sexualkundeunterricht bitte mehr Gelassenheit», BaZ 19. 6. 2014). Auch wenn das nur ein Verschreiber des ehemaligen Kriminalkommissärs und Sprechers der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt ist richtig heisst es «ab dem vollendeten 9. Altersjahr» kann freiwillige Sexualkunde erteilt werden, wenn Eltern diese lieber an die Schule delegieren wollen.
Ab vollendetem 12. Altersjahr ist obligatorischer biologischer Auf- klärungsunterricht vorgesehen. Kinder müssen ganz im Gegensatz zu den Behauptungen Melzls nicht «in jedem Alter» und «auf allen Stufen» wissen, dass «man sich beim Sex mit vielen Krankheiten anstecken kann». Das dazu nötige Wissen würde viele Kindergartenkinder und Schüler der 1. und 2. Primarklassen schlicht überfordern. Es ist viel besser, bei entsprechenden Fragen individuell zu ant- worten. Kindergartenkinder haben nun mal ganz andere Bedürfnisse als pubertierende Jugendliche! Nicht nur wir vom Initiativkomitee, sondern auch renommierte Fachleute vertreten diese Ansicht. Die Scheinargumente liegen also bei den Erwachsenen, die Sex unter allen Umständen schon bei den Kleinsten thematisieren möchten!
In Markus Melzls Kolumne wird zudem das Einmaleins mit Sexualität gleichgesetzt. Erfahrungsgemäss fin- den Kinder Sexualität «grusig», wenn sie dem Thema emotional noch nicht gewachsen sind, aber Ekelgefühle beim Rechnen? Wohl kaum? Prävention vor sexuellem Missbrauch lässt sich über- dies bei kleinen Kindern auch ohne Bilderbücher mit erigiertem Penis und ohne Wissen, wie der Geschlechtsakt funktioniert vermitteln. Für einen effizienten Schutz vor sexuellem Missbrauch braucht es also keinen flächendeckenden, lehrplanmässigen Sexualunterricht ab Kindergarten!
Ein besonders unangenehmes Gefühl für mich als Mutter beschleicht mich insbesondere, wenn ich daran denke, dass die neu propagierte Sexualerziehung auch auf den deutschen Professor und bekennenden Das Wissen über Sex und Sexualkrankheiten überfordert Kinder im Kindergarten und in der 1. und 2. Primarklasse. Pädophilen Helmut Kentler zurückzu- führen ist, und genau diese Lobbyisten auf die Gefühle der Kinder setzen, indem sie sagen: «Vertraue deinen eigenen Gefühlen» oder «Du hast das Recht zu wollen oder nicht zu wollen.»
Wieso sollen Kinder im Kindergarten überhaupt zwischen angenehmen (lustvollen) und unangenehmen Berührungen beziehungsweise zwischen Ja- und Nein-Gefühlen unterscheiden lernen? Wie soll ein Missbrauch noch erkannt werden, wenn die Berührung an der Intimzone vielleicht angenehme Gefühle auslöst? Für uns als Initiativkomitee gilt zum Schutz der Kinder: An den Intimzonen des Kindes hat niemand etwas zu suchen! Da gilt ein klares Nein! Einig sind wir mit Markus Melzl darin, dass der Besuch der «externen Sextante» nicht nur in Binningen, sondern auch an anderen Orten der Schweiz zu Exzessen geführt hat. Anweisungen zu Masturbation und zu «gutem Sex» gehören nicht in den obligatorischen Schulunterricht für Zwölfjährige. Deshalb kämpfen wir für eine kindgerechte Aufklärung! Ulrike Walker, Basel, Co-Präsidentin der Eidgenössischen Volksinitiative «Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule».
Von Ulrike Walker, Baslerzeitung