Der neue Sexualkundeunterricht nach dem Grundlagenpapier des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ist zu Recht umstritten. Eltern mit diversem weltanschaulichen Hintergrund wehren sich vehement gegen Sexkoffer, pornographisches Material und seltsame Spiele im Kindergarten und in der Primarschule («Karottenkönig» ist beispielsweise der, der am schnellsten Kondome über ein Rüebli ziehen kann). Der Sexualkundeunterricht dient der Prävention vor HIV Ansteckung und Geschlechtskrankheiten, versichert die «IG für eine vernünftige Sexualkunde». Ohne diese werde es prekär, sogar gefährlich, sagt sie. Ist diese Art der Prävention wirklich das geeignete Mittel für Kindergärtler und Primarschüler oder gibt es dringendere Anliegen für die Prävention? Wo war der Aufschrei und der Protest des Fachverbands der Sexualpädagogen, des Fachverbands Sexuelle Gesundheit in Beratung und Bildung (Faseg) also, als vor kurzem eine Geset zesänderung vollzogen wurde, so dass nun eine HIV-positive Person, die dies wissentlich ihrem Sexualpartner verschweigt und ungeschützt Sex hat mit ihm hat, keine strafbare Handlung mehr begeht. Wäre nicht hier dringendster Handlungsbedarf gegeben?
Angelika Andenmatten