Sexualkunde-Gegner machen mobil

Die Initiative gegen Sexualkunde im Kindergarten soll zustande kommen. Nach Auskunft der Initianten ist es «nur noch eine Formsache». Walter Bellwald Rund einen Monat vor Ende der Sammelfrist sind schon weit über 90 000 Unterschriften für das Volksbegehren «Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule» zusammengekommen. Weitere Standaktionen sollen folgen. Auch im Oberwallis.

«Sexualität als Konsumgut»

Für Monika Bayard und Anni Filipponi von der IG Sorgfalt ist die Initiative der richtige Weg, «um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren». «Mit der Initiative wird das Thema neu lanciert und die Eltern befassen sich mit der Thematik», ist Anni Filipponi überzeugt. Der frühzeitige Sexualunterricht an Kindergärten und Schulen sei nicht zeitgerecht und entspreche nicht dem individuellen Entwicklungsstand der Kinder. «Unter dem Deckmantel Prävention und Schutz vor sexuellen Übergriffen, soll im Unterricht ein Welt- und Menschenbild dominieren, welches die Werte vieler Eltern verdrängt», sagt Monika Bayärd. «Anstatt Prävention zu betreiben, wird Sexualität als Konsumgut verkauft.»

«Kindsmissbrauch ansprechen»

Den Vorwurf der «Angstmacherei» oder «Verklenimtheit» lassen Monika Bayard und Anni Filipponi nicht gelten. «So beinhaltet zum Beispiel das vom Bundesamt für Gesundheit finanzierte Lehrmittel Hotnights, eine vulgäre Sprache und perverse Bilder. Das Buch macht Werbung für verschiedene Konsumgüter wie zum Beispiel für Bier oder Social Media. Prävention bedeutet für viele Eltern, ihre Kinder genau vor solchen Beeinflussungen zu schützen», sagt Fiippo ni. Selbstverständlich müsse Kindsmissbrauch auch im Kindergarten thematisiert werden, sagt Filipponi. «Dafür braucht es aber keinen spezifischen Sexualkundeunterricht.» Auch die Aussage von Sexualpädagogen, wonach ein Kind ein sexuelles Wesen sei, sei stark irreführend. «Die Sexualität ist nur ein Teil des Menschen», betont Monika Bayard.

Mehr Verantwortung übernehmen

Nach Bayard und Filipponi sollen die Eltern wieder die Verantwortung für die Aufldärung ihrer Kinder übernehmen und darüber entscheiden, «ob und wann ihr Kind am Sexualkundeunterricht teilnimmt.» In der Schule sei biologische Aufklärung nötig. Sexualerziehung sei aber das Vorrecht der Eltern. «Verschiedene Organisationen könnten ausserhalb der Schule ihre Programme anbieten, damit sich die Eltern für das Angebot entscheiden können, das ihren Werten entspricht. Kinder und Jugendliche dürfen nicht dazu gezwungen werden», betont Filipponi. Werte wie Ethik und Erziehung müssten wieder mehr gewichtet werden. Es sei nicht Aufgabe der Schule und des Staates, sich in erzieherische Angelegenheiten der Eltern einzumischen. «Die Familie ist das nachhaltigste Modell der Kindererziehung und soll es auch bleiben», so Bayard.